Was ist HoLEP? Laserbehandlung bei Prostatavergrößerung
HoLEP ist eine minimalinvasive Laseroperation zur Behandlung der benignen Prostatahyperplasie (BPH). Dabei wird überschüssiges Prostatagewebe mithilfe von Laserenergie entfernt. Diese Methode bietet im Vergleich zu traditionellen Operationen weniger Blutverlust, einen kürzeren Krankenhausaufenthalt und eine schnellere Genesung.
Wofür wird die Methode angewendet?
Der Eingriff wird durchgeführt, um Harnwegssymptome zu lindern, die durch eine gutartige Prostatavergrößerung (BPH) verursacht werden. Zu den allgemeinen Symptomen gehören:
- Schwacher Harnstrahl
- Häufiges Wasserlassen
- Schwierigkeiten beim Wasserlassen
- Nocturie (nächtliches Wasserlassen)
- Gefühl einer unvollständigen Blasenentleerung
Wie wird die Operation durchgeführt?
Der Eingriff erfolgt unter Vollnarkose oder Spinalanästhesie. Dabei wird das vergrößerte Prostatagewebe mithilfe eines Holmiumlasers vom Kapselgewebe getrennt und über die Harnröhre entfernt. Im Anschluss wird das Gewebe in der Blase zerkleinert und abgesaugt.
Die Schritte der Operation sind wie folgt:
- Das Prostatagewebe wird mit dem Laser präzise vom Kapselgewebe gelöst.
- Das gelöste Gewebe wird in die Blase verschoben.
- Ein sogenannter Morcellator zerkleinert das Gewebe in kleine Stücke.
- Die Gewebestücke werden über die Harnröhre entfernt.
Was sind die Vorteile der Operation?
- Als minimalinvasive Methode ist sie weniger traumatisch als herkömmliche Operationen.
- Geringes Blutungsrisiko – auch bei Patienten unter Blutverdünnung geeignet.
- Langanhaltende Wirkung mit niedriger Rückfallrate.
- Kurze Kathetertragezeit.
- Kürzerer Krankenhausaufenthalt.
- Auch bei großem Prostatavolumen sehr effektiv.
Für wen ist HoLEP geeignet?
Der Eingriff kann für folgende Patientengruppen geeignet sein:- Patienten mit einer Prostata größer als 60 cm³
- Patienten mit Beschwerden wie häufigem Wasserlassen, Harninkontinenz oder nächtlichem Wasserlassen (Nykturie)
- Patienten, die blutverdünnende Medikamente einnehmen müssen
- Patienten, die nicht auf andere Behandlungen ansprechen
Wie verläuft die Genesung nach der Operation?
Der Krankenhausaufenthalt dauert in der Regel einen Tag. Der Katheter wird meist nach 1–2 Tagen entfernt. In den ersten Wochen können vermehrter Harndrang und ein Brennen beim Wasserlassen auftreten. Die Rückkehr zum Alltag ist in der Regel nach wenigen Wochen möglich.Gibt es Risiken bei der Operation?
Wie bei jedem chirurgischen Eingriff birgt auch HoLEP bestimmte Risiken:- Vorübergehende Harninkontinenz
- Blasenentzündung
- Brennendes Gefühl beim Wasserlassen
- In seltenen Fällen retrograde Ejakulation (Rückfluss des Spermas in die Blase)
Was ist der Unterschied zwischen HoLEP und TURP?
Die transurethrale Resektion der Prostata (TURP) ist eine chirurgische Methode zur Behandlung der BPH. Dabei wird das vergrößerte Prostatagewebe mit einem elektrischen Gerät über die Harnröhre entfernt. Das Gewebe, das den Harnfluss behindert, wird abgetragen.Merkmal | HoLEP | TURP |
---|---|---|
Energiequelle | Holmium-Laser | Elektrischer Strom |
Blutungsrisiko | Gering | Mittel |
Prostatavolumen | Auch bei großem Volumen wirksam | Begrenzt |
Krankenhausaufenthalt | Kürzer | Etwas länger |
Rezidivrate | Niedriger | Etwas höher |
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur HoLEP
1. Ist die Operation schmerzhaft?
Die postoperativen Schmerzen sind in der Regel mild und können mit Schmerzmitteln gut kontrolliert werden.
2. Wird das Sexualleben nach der Operation beeinträchtigt?
Das sexuelle Verlangen bleibt unverändert. Es kann jedoch zu retrograder Ejakulation kommen (Rückfluss des Spermas in die Blase).
3. Nach wie vielen Tagen kann ich entlassen werden?
Die meisten Patienten werden innerhalb von 24 Stunden entlassen.
4. Wann kann ich zur Arbeit zurückkehren?
Je nach körperlicher Belastung der Arbeit ist eine Rückkehr nach 1–2 Wochen meist möglich.
5. Wann wird der Katheter entfernt?
In der Regel 1–2 Tage nach der Operation.
6. Wird eine weitere Operation notwendig sein?
Die Rückfallquote ist sehr niedrig. Die Wirkung der Operation hält viele Jahre an.
7. Ist das Risiko einer Harninkontinenz dauerhaft?
Inkontinenz kann vorübergehend auftreten, verschwindet aber meist innerhalb weniger Wochen.
8. Ist die Operation für Patienten unter Blutverdünnern sicher?
Ja, diese Operation ist auch für Patienten geeignet, die blutverdünnende Medikamente einnehmen.
9. Ist die Operation für jeden Patienten geeignet?
Nein. Die Prostatagröße, der allgemeine Gesundheitszustand und andere medizinische Faktoren müssen individuell bewertet werden.
Quellen:
- Mayo Clinic
- Cleveland Clinic
- Europäische Urologische Vereinigung (EAU)
- Nationales Institut für Gesundheit und klinische Exzellenz (NICE)
- Amerikanische Urologische Vereinigung (AUA)
- Johns Hopkins Medicine
- NHS UK
- Medscape
- Urology Care Foundation
- Mount Sinai Health
- European Urology Journal
- Urology Times
- WebMD
- Harvard Health Publishing
- Journal of Endourology