Behandlung eines Bandscheibenvorfalls mit Nukleoplastie

Nicht-operative Behandlung von Bandscheibenvorfällen der Lendenwirbelsäule mittels Nukleoplastie

Mit der nicht-operativen Behandlung von Bandscheibenvorfällen der Lendenwirbelsäule mittels Nukleoplastie können geeignete Patienten ohne Operation behandelt werden. Dieses minimalinvasive Verfahren reduziert den Bandscheibendruck, beseitigt die Nervenkompression und ermöglicht eine schnelle Genesung.

Ein Bandscheibenvorfall der Lendenwirbelsäule tritt auf, wenn die äußere Schicht der Bandscheiben aufgrund von Degeneration oder Trauma beschädigt wird und der innere Kern auf die Nervenwurzeln drückt. Dies führt zu Symptomen wie starken Schmerzen, die vom unteren Rücken in die Beine ausstrahlen, Taubheitsgefühlen, Kribbeln und Muskelschwäche.

Was ist Nukleoplastie?

Die Nukleoplastie ist ein Verfahren, bei dem eine dünne Nadel in die Bandscheibe eingeführt und ein Teil der Bandscheibe mithilfe von Radiofrequenzenergie oder Plasmatechnologie verdampft wird.

  • Das Verfahren wird unter Lokalanästhesie durchgeführt.
  • Durch die Reduzierung des Innendrucks der Bandscheibe wird die Kompression der Nervenwurzel gelindert.
  • Die durchschnittliche Verfahrensdauer beträgt 20–30 Minuten.
  • Eine Entlassung am selben Tag ist in der Regel möglich.

Schritte des Nukleoplastie-Verfahrens

Das Verfahren umfasst die folgenden Schritte:

  1. Vorbereitung: Der Patient wird vor dem Eingriff mittels MRT und körperlicher Untersuchung beurteilt.
  2. Lokalanästhesie: Nur die Eintrittsstelle wird betäubt.
  3. Bildgebungskontrolle: Der Zugang zur Bandscheibe erfolgt mittels Fluoroskopie (Röntgen) oder CT.
  4. Energieanwendung: Ein Teil des Bandscheibengewebes wird mithilfe eines spezialisierten Geräts verdampft.
  5. Entlassung: Der Patient kann nach 1–2 Stunden Beobachtung nach Hause zurückkehren.

Was sind die Vorteile der Nukleoplastie?

Die Nukleoplastie bietet folgende Vorteile:

  • Es ist kein chirurgischer Schnitt erforderlich.
  • Es ist keine Vollnarkose erforderlich.
  • Kurze Genesungszeit.
  • Geringes Risiko für Infektionen und Komplikationen.
  • Die Rückkehr zu normalen täglichen Aktivitäten ist noch am selben Tag möglich.

Wann ist sie indiziert?

Die Behandlung ist in den folgenden Fällen geeignet:

  • Mäßiger Bandscheibenvorfall der Lendenwirbelsäule
  • Anhaltende Schmerzen trotz Medikamenten und Physiotherapie
  • Mäßige Nervenwurzelkompression
  • Bandscheibenvorfälle, die nicht schwer genug sind, um eine Operation zu erfordern

Wer ist kein geeigneter Kandidat?

Die folgenden Patienten gelten nicht als geeignet für das Verfahren:

  • Diejenigen mit schwerer Nervenkompression
  • Patienten mit entwickelter Lähmung
  • Patienten mit Wirbelsäuleninstabilität
  • Patienten mit schwerer Spinalkanalstenose

Wie verläuft die Genesung nach der Nukleoplastie?

Die meisten Patienten erleben innerhalb weniger Tage nach dem Eingriff eine spürbare Schmerzlinderung. Die vollständige Genesung kann jedoch 2–4 Wochen dauern. Nach dem Eingriff sollte schweres Heben vermieden und Übungen zum Schutz der Wirbelsäulengesundheit begonnen werden.

Häufig gestellte Fragen zur Bandscheibenvorfallbehandlung mit Nukleoplastie

  1. Ist die Nukleoplastie eine Operation?
    Nein. Diese Methode ist ein **minimalinvasiver Eingriff** und beinhaltet keinen chirurgischen Schnitt.
  2. Gibt es Schmerzen während des Eingriffs?
    Dank der **Lokalanästhesie** werden Schmerzen normalerweise nicht empfunden – es kann lediglich ein leichter Druck verspürt werden.
  3. Wann kann ich nach der Nukleoplastie zur Arbeit zurückkehren?
    Im Allgemeinen innerhalb **weniger Tage** bei Büroarbeiten und innerhalb von 1–2 Wochen bei körperlicher Arbeit.
  4. Kann ein Bandscheibenvorfall nach dem Eingriff wiederkehren?
    Bei richtiger Patientenauswahl ist die Erfolgsrate hoch; jedoch können Faktoren wie schlechte Haltung und schweres Heben ein Wiederauftreten verursachen.
  5. Ist die Nukleoplastie eine dauerhafte Lösung?
    Sie bietet **langfristige Linderung** bei mäßigen Bandscheibenvorfällen, aber **Lebensstiländerungen** sind unerlässlich.
  6. Ist Physiotherapie nach der Nukleoplastie notwendig?
    Ja. Physiotherapie wird empfohlen, um die Muskeln zu stärken und die Wirbelsäule zu unterstützen.
  7. Wird der Eingriff von der Versicherung übernommen?
    Dies hängt vom jeweiligen Land und den Versicherungsbedingungen ab.
  8. Wie lange dauert die Nukleoplastie?
    Ungefähr **20–30 Minuten**.
  9. Kann sie in jedem Alter durchgeführt werden?
    Sie wird in der Regel bei Patienten über 18 Jahren mit gutem Allgemeinzustand angewendet.
  10. Was ist der Unterschied zwischen Nukleoplastie und offener Operation?
    Nukleoplastie erfordert **keinen Schnitt**, hat eine kürzere Genesungszeit und birgt weniger Risiken.

Quellen

  • Weltgesundheitsorganisation
  • Amerikanische Akademie der Orthopädischen Chirurgen
  • Mayo Klinik
  • Cleveland Klinik
  • Medscape
  • UpToDate
  • Johns Hopkins Medizin
  • Nordamerikanische Wirbelsäulengesellschaft
  • Nationales Institut für neurologische Störungen und Schlaganfall
  • The Cochrane Library
  • Nature Reviews Neurology