- Januar 17, 2025
- Web Editorial Board
- Behandlungsmethoden und Operationen, Gesundheitsratgeber, Physiotherapie und Rehabilitation
Elektrotherapie verbessert die körperliche Funktion, indem sie Schmerzen lindert, die Durchblutung fördert, Gewebe regeneriert, Muskeln stärkt und das Knochenwachstum fördert.
Was ist Elektrotherapie?
Elektrotherapie ist im Wesentlichen ein Verfahren, bei dem schwache elektrische Ströme durch die Haut des Patienten geleitet werden. Dies stimuliert entweder die Muskelregeneration oder blockiert die elektrischen Nervensignale, die dem Gehirn Schmerzempfinden vermitteln.
Verschiedene Formen der Elektrotherapie können wirksam zur Behandlung akuter oder chronischer Schmerzen oder zur Förderung einer gesünderen Nerven- und Muskelfunktion eingesetzt werden.
Welche Anwendungsgebiete gibt es für die Elektrotherapie?
Hotpack (Heiße Kompresse): Es handelt sich um mit Siliziumdioxid oder ähnlichen Substanzen gefüllte Beutel. Sie können zur Behandlung von Erkrankungen wie Arthritis, Muskelkrämpfen, Rücken- und Nackenschmerzen, Weichteilverletzungen und Gelenksteifheit eingesetzt werden. Ihre Wirkungen sind:
- Fördert die regionale Durchblutung.
- Beschleunigt den Stoffwechsel durch Erweiterung der Blutgefäße.
- Erhöht die Muskel- und Gewebetemperatur.
- Löst Muskelkrämpfe und verbessert die Gelenkbeweglichkeit.
Paraffinanwendung: Die Paraffintherapie ist eine Tiefenwärmemethode, bei der eine Mischung aus Wachs und Öl verwendet wird, um Hände und Füße auf die Elektrotherapie vorzubereiten. Sie fördert die Durchblutung von Gewebe und Gelenken und lindert so Schmerzen. Sie kann zur Behandlung von Erkrankungen wie Arthritis und Gelenksteifheit nach Frakturen eingesetzt werden.
Ihr Hauptzweck ist die Steigerung der Durchblutung und die Lockerung von verspanntem Gewebe. Diese Erwärmung fördert die Heilung und beschleunigt die Genesung. Die Haut wird durch das Schwitzen weicher und ist besser für eine anschließende Massagebehandlung geeignet.
Whirlpoolbäder (Wp): Whirlpools gehören zu den ältesten Hydrotherapieformen und werden zur Behandlung der Durchblutung bei Durchblutungsstörungen, chronischen Ödemen, Verstauchungen und Weichteilverletzungen, Arthritis mit steifen Gelenken, Kinderlähmung (Polio) und Querschnittslähmung (Querschnittslähmung) eingesetzt.
Die Therapie findet in einer großen Wanne mit warmem oder kaltem Wasser statt. Der Patient wird so positioniert, dass die betroffene Gliedmaße im Wasser liegt. Anschließend wird ein Motor eingeschaltet, der eine strahlartige Wasserbewegung um die Gliedmaße erzeugt. Die Wirkungen der Therapie sind wie folgt:
- Reduziert Muskelkrämpfe.
- Lindert Gelenkschmerzen.
- Sorgt für eine Erweiterung der Venen.
- Wirkt durchblutungsfördernd auf die Wunde.
- Löst und reinigt das Wundgewebe.
- Reinigt abgestorbenes Gewebe mit mechanischer Wirkung.
- Unterstützt die Muskelentspannung und Schmerzlinderung.
Fluidotherapie: Diese Behandlung wird in einer trockenen Umgebung mit festen Substanzen durchgeführt, die in sehr kleine Partikel zerlegt werden. Ohne Wasser, ohne Hautreizungen und ohne das Risiko eines Temperaturschocks.
Die Methode erhöht die taktile Stimulation und die Bewegungsfähigkeit durch oberflächliche Erwärmung.
Die Infrarottherapie kann bei schmerzhaften Zuständen, zur Linderung von Überempfindlichkeit nach Amputationen, bei Durchblutungsstörungen, in der Wundbehandlung, zur Ödemreduktion, bei Frakturen und Verbrennungen eingesetzt werden.
Infrarot (IR): Die Infrarottherapie ist eine Methode der Physiotherapie, um Wärmeenergie in tiefe Gewebeschichten zu übertragen. Das Prinzip dieser Therapie besteht darin, dass Infrarotstrahlen in das Gewebe eindringen, die Durchblutung fördern, Schmerzen lindern, die Muskeln entspannen und die Elastizität des Kollagengewebes erhöhen. Sie ist besonders wirksam bei der Behandlung von Muskelschmerzen, Gelenksteifheit und Verletzungen.
Sie kann bei entzündlichen, traumatischen und psychiatrischen Erkrankungen sowie allen Erkrankungen eingesetzt werden, bei denen eine Erwärmung als Vorbehandlung erforderlich ist.
Ultraviolett (UVL): Sie wird eingesetzt, um die Durchblutung der Haut zu steigern, Bakterien zu beseitigen, Gewebe zu zerstören, Erytheme und Pigmentflecken zu bilden, die Haut zu verdicken, abgestorbene Hautzellen zu entfernen und die Hautelastizität zu erhöhen. Es kann zur Behandlung von Hautkrankheiten, Krankheiten im Zusammenhang mit Vitamin-D-Mangel, Tuberkulose, Blutkrankheiten, Erkrankungen der Atemwege (Bronchitis, Asthma, Lungenentzündung) und Erkrankungen des Skelettsystems verwendet werden.
Kryotherapie: Bei der Kryotherapie oder Kältetherapie wird Kälte auf einen verletzten oder entzündeten Körperbereich angewendet. Die Kryotherapie basiert auf dem Prinzip des Wärmeaustauschs. Kälte führt zu einer Verengung der Blutgefäße, wodurch die Durchblutung des betroffenen Bereichs reduziert wird. Diese verringerte Durchblutung trägt dazu bei, Schwellungen und Entzündungen zu lindern. Zusätzlich betäubt Kälte die Nervenenden und lindert so Schmerzen. Kryotherapie ist in folgenden Fällen wirksam:
- Entzündungskontrolle nach einem Trauma
- Schmerzkontrolle bei Sportverletzungen
- Fiebersenkung und Blutstillung
- Vorbeugung sekundärer Gewebeschäden in der Akutphase durch Reduzierung des Stoffwechsels
Kurzwellendiadermie (SWD): Eine Behandlung mit elektromagnetischen Wellen, die gezielt Weichteile und Gelenke angreifen. Sie erhöht die Körpertemperatur und verbessert den Gewebestoffwechsel und die Gewebefunktion. Sie bietet verschiedene Vorteile, wie z. B. die Linderung von Entzündungen, Gelenkschmerzen und die vollständige Retention. Darüber hinaus verbessern Wärmewellen die Durchblutung und unterstützen die Muskelregeneration.
Sie wird bei Arthrose, Knöchelverstauchungen, Bursitis subdeltoidea, akuten Nackenverletzungen, chronischen Nackenschmerzen, Schmerzen im unteren Rücken, Druckschmerzen, Triggerpunkten im Nacken- und Lendenbereich, Beckenentzündungen, Weichteilbandverletzungen und Kiefergelenkserkrankungen sowie in allen Fällen angewendet, in denen Tiefenwärme erforderlich ist.
Mikrowellen-Diadermie: Dabei handelt es sich um elektromagnetische Wellen zwischen Radiowellen und Infrarot. Sie ist wirksam bei der Behandlung von entzündlichen und degenerativen Gelenkerkrankungen. Die Therapie lindert Schmerzen und fördert die Durchblutung. Sie wird bei Fibrositis, Myofibrose, Arthrose, rheumatoider Arthritis, Bursitis, Periarthritis-Sehnenentzündung, Muskel- und Gelenkverstauchungen und traumatischen Erkrankungen, entzündlichen Erkrankungen des Beckens, Ischialgie und Gelenkbewegungsstörungen eingesetzt.
Ultraschall: Ultraschall ist eine Methode, die mit hochfrequenten Schallwellen tief in das Gewebe einwirkt. Diese Behandlung wird besonders bevorzugt, um Schmerzen in Muskeln, Sehnen und Bändern zu lindern, Entzündungen zu kontrollieren und den Heilungsprozess zu beschleunigen. Ultraschall fördert die Durchblutung und unterstützt die Zellerneuerung durch die Übertragung von Wärmeenergie auf das Gewebe. Sie ist außerdem eine wirksame Behandlungsoption bei Verletzungen, Gelenksteifheit und chronischen Schmerzen.
Sie wird bei Weichteilverletzungen, chronischen Entzündungen (Tendinitis, Bursitis usw.), Frakturen, Arthrose, Narbengewebe, Gelenkkontrakturen, myofaszialen Schmerzen, Dekubitus, Durchblutungsstörungen, Muskelkrämpfen und Bandscheibenvorfällen eingesetzt.
Magnetfeldtherapie: Diese Behandlungsmethode unterstützt den Heilungsprozess des Körpers durch den Einsatz von Magnetfeldern in der Physiotherapie. Sie wird insbesondere zur Schmerzlinderung, Entzündungskontrolle und Wundheilung eingesetzt.
Magnetfelder stimulieren die Zellerneuerung und erhöhen die Durchblutung, wodurch die natürlichen Heilungsmechanismen des Körpers aktiviert werden. Sie erhöhen das Atemvolumen, indem sie die Atemmuskulatur besser arbeiten lassen. Sie ist eine wirksame Behandlungsoption für verschiedene Beschwerden wie Knochenbrüche, Gelenkschmerzen und chronische Erkrankungen.
Traktion: Diese Methode wird insbesondere bei Wirbelsäulen- und Gelenkproblemen eingesetzt. Diese Behandlung reduziert den Druck zwischen den Wirbeln und lindert Nervenkompressionen durch kontrollierte Zugkraft auf die Gelenke. Traktion ist eine wirksame Methode zur Schmerzlinderung, Verbesserung der Beweglichkeit und Unterstützung der Heilung bei Rücken- und Nackenschmerzen, Hernien und Nervenwurzelreizungen (Kompression), Muskelkrämpfen, Gelenkunbeweglichkeit usw. Die Behandlung kann je nach Patientenzustand manuell oder maschinell durchgeführt werden.
Elektrostimulation (E-Stim): Eine Behandlungsmethode aus der Physiotherapie zur Linderung von Schmerzen und Entzündungen, zur Verbesserung der Durchblutung und zur Unterstützung der Muskelkontraktion. Die Technik basiert auf der Anwendung elektrischer Ströme durch das Anbringen von Elektroden an bestimmten Körperstellen. Verschiedene Arten der Elektrostimulation werden eingesetzt, um unterschiedliche Therapieziele zu erreichen:
- Transkutane elektrische Nervenstimulation (TENS): Sie ist eine der häufigsten Arten der E-Stimulation und wirkt durch die Veränderung oder Unterbrechung von Schmerzsignalen. Hauptanwendungsgebiete sind Rückenschmerzen, chronische Schmerzzustände und postoperative Schmerzen. Es kann zur symptomatischen Behandlung von Erkrankungen wie rheumatoider Arthritis, Osteoarthritis, ankylosierender Spondylitis, Migräne, kraniofazialen Schmerzen, Schmerzen des Plexus brachialis, Kiefergelenkschmerzen, Angina Pectoris, zentralen Schmerzen, neuropathischen Schmerzen, Phantomschmerzen, Kausalgie, Trigeminusneuralgie, sympathischer Reflexdystrophie, Weichteilverletzungen, Dysmenorrhoe und myofaszialem Schmerzsyndrom eingesetzt werden.
- Neuromuskuläre Elektrostimulation (NMES): Sie lindert Muskelschwäche und unterstützt die Muskelumerziehung durch die Förderung der Muskelkontraktion. Ihr Physiotherapeut kann sie einsetzen, um Ihre Muskeln nach einer Verletzung oder Operation wieder richtig kontrahieren zu lassen. NMES kann auch zur Unterstützung funktioneller Aufgaben, zur Steigerung der Durchblutung, zum Erhalt und zur Erweiterung des Gelenkbeweglichkeitsbereichs, zur Beschleunigung der Frakturheilung, zum Erhalt der Muskelkraft und zur Beschleunigung der Wundheilung eingesetzt werden.
- Elektrische Muskelstimulation (EMS): Diese Methode unterstützt die Stärkung und Heilung durch die Stimulation der Muskeln mit elektrischen Strömen. Diese Behandlung wird insbesondere bei Muskelschwäche, Bewegungseinschränkungen und Schmerzen eingesetzt. EMS fördert die Durchblutung durch passive Muskelarbeit, beugt Muskelschwund (Atrophie) vor und beschleunigt den Heilungsprozess. Sie ist auch eine wirksame Option bei Sportverletzungen, in der Rehabilitation nach Schlaganfällen und bei der Behandlung chronischer Schmerzen.
- Funktionelle Elektrische Stimulation (FES): Diese Methode zielt darauf ab, die Mobilität durch die Stimulation von Nerven- und Muskelfunktionen mit elektrischen Strömen zu steigern. Diese Behandlung wird insbesondere bei Lähmungen, Rückenmarksverletzungen oder Nervenschäden eingesetzt. FES ermöglicht die Wiederaktivierung der Muskeln und verbessert so das Gehen, die Handfunktionen und die täglichen Aktivitäten. Es beugt außerdem Muskelschwund vor und hilft den Patienten, ihre Unabhängigkeit zu erlangen.
Quellen:
Mayo-Klinik
WebMD
Cleveland-Klinik
Amerikanische Akademie der Orthopädischen Chirurgen (AAOS)
Nationales Institut für neurologische Erkrankungen und Schlaganfälle (NINDS)