Was ist Dysbiose? Symptome, Ursachen und Behandlung

Was ist Dysbiose? Symptome, Ursachen und Behandlung

Die Darmmikrobiota, oft als „zweites Gehirn“ bezeichnet, beherbergt Billionen von Bakterien, Pilzen und Viren. Wenn das Gleichgewicht dieses Ökosystems (insbesondere das Verhältnis von nützlichen zu schädlichen Mikroorganismen) gestört ist, tritt eine Dysbiose auf. Dysbiose verursacht nicht nur Verdauungsbeschwerden, sondern soll auch Immunität, Stoffwechsel und sogar die Stimmung beeinflussen. Dieser Artikel erörtert die Ursachen, Symptome und aktuelle Behandlungsansätze – sowohl medizinische als auch nicht-medizinische – der Dysbiose.

Hauptursachen und Symptome von Dysbiose

Ursachen der Dysbiose

  • Längerer Gebrauch von Antibiotika und bestimmten Medikamenten
  • Ballaststoffarme und stark verarbeitete Lebensmittelreiche Ernährung
  • Unzureichender Schlaf und chronischer Stress
  • Monotone Ernährung, übermäßiger Alkoholkonsum, Rauchen
  • Gastroenteritis, CED oder Nahrungsmittelunverträglichkeiten

Häufige Symptome

  • Blähungen, Gase, Bauchschmerzen
  • Unregelmäßiger Stuhlgang (wechselnder Durchfall und Verstopfung)
  • Zunehmende Nahrungsmittelunverträglichkeiten
  • Hautprobleme (Akne, atopische Dermatitis)
  • Wiederkehrende Infektionen, Müdigkeit

Behandlungsansätze

1. Nicht-medizinische (unterstützende) Ansätze

Ziel / WirkmechanismusWichtiger Punkt
Präbiotika
Unverdauliche Ballaststoffe, die von nützlichen Bakterien fermentiert werden
Präbiotika sind die „Nahrung“ für Probiotika; kombiniert (als „Synbiotika“) wirken sie synergistisch.
Probiotika
Lebende Bakterien- oder Hefestämme
Nur spezifische Stämme werden für ausgewählte klinische Bedingungen empfohlen.
Synbiotische FormelnKönnen IBS-Symptomwerte um bis zu 70 % reduzieren.
ErnährungsanpassungenVielfältige Ballaststoffzufuhr unterstützt das Gleichgewicht der Mikrobiota.

Hinweis: Nicht alle Probiotika haben für jeden die gleiche Wirkung, und eine langfristige hochdosierte Anwendung kann in seltenen Fällen, wie in wissenschaftlichen Studien festgestellt, Nebenwirkungen haben.

2. Medizinische und interventionelle Ansätze

  • Gezielte antibiotische/antimykotische Therapien (z.B. SIBO-Protokolle)
  • Spezifische probiotische Verschreibungen (z.B. für C. difficile)
  • Fäkale Mikrobiota-Transplantation (FMT)
    • 80–90% Erfolgsquote
    • Wird für IBS, CED und metabolisches Syndrom erforscht

Präventive Tipps für den Alltag

  • Vielfältige, ballaststoffreiche Ernährung im mediterranen Stil
  • Vermeidung unnötiger Antibiotikaeinnahme
  • Ausreichend Schlaf und Stressmanagement gewährleisten
  • Regelmäßige körperliche Aktivität

Häufig gestellte Fragen zu Dysbiose

  1. Was ist Dysbiose? Ein Ungleichgewicht in der Darmmikrobiota.
  2. Wie wird sie diagnostiziert? Mikrobiom-Sequenzierung, Calprotectin usw.
  3. Werden Blähungen immer durch Dysbiose verursacht? Nein, andere Ursachen sind möglich.
  4. Joghurt oder Kapseln? Hängt vom Fall ab – Arzt konsultieren.
  5. Können Präbiotika Verstopfung verursachen? Im Allgemeinen das Gegenteil, aber die Dosierung ist wichtig.
  6. Wie lange sollte ich Probiotika nach Antibiotika einnehmen? Normalerweise 2–4 Wochen.
  7. Ist FMT in der Türkei legal? Ja, unter eingeschränkten Indikationen.
  8. Gibt es einen Zusammenhang zwischen Dysbiose und Hautproblemen? Möglicherweise, aber kein garantiertes Behandlungsergebnis.
  9. Ist die Behandlung bei Kindern anders? Ja, die Dosierungen werden altersgerecht angepasst.
  10. Sind Probiotika während der Schwangerschaft sicher? Einige Stämme sind sicher, aber ärztlicher Rat ist notwendig.

Quellen

  • Mayo Clinic
  • Cleveland Clinic
  • NIH Office of Dietary Supplements (ODS)
  • Amerikanische Gastroenterologische Vereinigung
  • Weltgesundheitsorganisation
  • Frontiers in Microbiology
  • Frontiers in Nutrition
  • Nature Biotechnology
  • Oxford Academic (Gastroenterologie)
  • The American Journal of Gastroenterology
  • Cleve Clin J Med (Cleveland Clinic Journal of Medicine)
  • ClinicalTrials.gov
  • Prebiotic Association
  • JAMA (Journal of the American Medical Association)
  • The Washington Post Wellness Desk